Ein Erfolgsmodell seit 1981: In den Rollstuhl- und Mobilitätstrainingskursen lernen Kinder und Jugendliche unter fachkundiger Anleitung den Umgang mit ihrem Rollstuhl.

Hey, das kann ich ja!« – der Ausruf einer kleinen Mobikursteilnehmerin wurde zur Überschrift des Werbeflyers der DRS-Rollstuhl- und Mobilitätstrainingskurse und das aus gutem Grund. Der Satz drückt aus, was wir in unseren Kursen erreichen wollen: Die Teilnehmenden sollen merken, was mit dem Rollstuhl möglich ist, was sie lernen und erreichen können. Dabei verfolgen wir ein ganzheitlich orientiertes Konzept, das immer an den Stärken der Kinder und Jugendlichen ansetzt und Spaß und Freude an der Bewegung in den Vordergrund rückt.

In den fünftägigen Lehrgängen werden in altersgemäßen Übungs- und Spielformen Rollstuhlfahrtechniken vermittelt und mit viel Spielfreude geübt. Der geschickte und sichere Umgang mit dem Rollstuhl führt dann zum Erproben der Fähigkeiten an Schwellen, Bordsteinen und ähnlichen Hindernissen im freien Gelände und der Überwindung von Treppen mit und ohne Hilfe. Die Selbstständigkeit erhöht sich und natürlich stärken die neu gewonnenen Fähigkeiten und Erkenntnisse auch das Selbstbewusstsein.

Initiator und auch erster Durchführender dieser Kurse war auch hier Horst Strohkendl, der nicht nur die ersten Kinder- und Jugendsportgruppen auf den Weg brachte, sondern 1981 in Kooperation mit der ASBH (Arbeitsgemeinschaft Spina bifida und Hydrocephalus), einer bundesweit organisierten Elternorganisation, die Idee realisierte, jedem Rollstuhl fahrenden Kind unabhängig vom Wohnort eine Möglichkeit zu bieten, seine Mobilität zu verbessern und damit Wege zum aktiven Leben im Rollstuhl zu eröffnen. Von Anfang an hatte er im Blick, auch die Eltern, die als Begleitpersonen mit zum Kurs kommen, in das Programm einzubeziehen. Sie sollen nicht nur die Fortschritte ihrer Kinder bestaunen, sie sollen durch eigene Erfahrung verstehen, wie Rollstuhlfahren funktioniert und warum ein optimal auf den Nutzenden eingestellter Rollstuhl der Schlüssel zu Mobilität darstellt. So wird auch für die Eltern regelmäßig Rollstuhlsport angeboten. Viele Eltern haben das erste Mal Gelegenheit, einen Rollstuhl zu benutzen und erkennen dabei schnell, wie wichtig ein ideal auf den Nutzer eingestellter Rollstuhl ist, können sich ein Stück weit in die Position ihrer Kinder hineinversetzen.

Für die Durchführung der Kurse ist ein vielseitig ausgebildetes Übungsleiterteam mit Fachleuten aus unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbereichen verantwortlich. Grundsätzlich sind Rollstuhlfahrer im Team, die für Eltern wie Kinder wichtige zukunftseröffnende Beispiele verkörpern.

Die Kurse haben sich im Laufe der vier Jahrzehnte weiterentwickelt mit den Menschen, die teilnehmen und denen, die sie durchführen. Viele Kinder und Jugendliche haben mit Begeisterung teilgenommen, manche mehrfach. Die Kurse haben nicht nur die Mobilität verbessert, sie haben oft auch zum weiteren Sport treiben in den örtlichen Rollstuhlsportgruppen geführt. Manch engagierter Breiten- oder auch Leistungssportler war einst Mobikurskind. Einige von ihnen haben selbst eine Übungsleiterausbildung absolviert und geben ihr Wissen und Können in Sportgruppen oder auch in den Mobikursen weiter.

Ein wahrhaftig nachhaltiges Konzept! Wir sind Horst Strohkendl für seine Idee und die ersten Schritte zu unseren Kursen sehr dankbar – und natürlich den vielen, vielen Übungsleitenden, die über die Jahre ehrenamtlich mitgewirkt haben, dankbar für ihren Einsatz und ihre Impulse. Stellvertretend für alle langfristig im Fachbereich Kinder und Jugendsport Arbeitenden muss Ute Herzog genannt werden, die unermüdlich für die Kurse gearbeitet und gekämpft hat, immer im Sinne der Teilnehmenden. Unermesslich viel Zeit hat sie investiert, um in der Rolle der Fachvorsitzenden mit ihrem Team für alle die besten Bedingungen zu schaffen. Ihr gilt ein ganz besonderer Dank.

Simone Trimborn-Hömberg

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